Hautkrebs früh erkennen

Die Haut ist eines der interessantesten Organe des Menschen mit einer Vielzahl lebenswichtiger, physikalischer, physiologischer, biochemischer und sozialer Funktionen. Einzelne Zellstrukturen können sich im Laufe der Zeit verändern, gut- oder auch bös. Von den bösartigen Hautveränderungen sind insbesondere das Basaliom, der häufigste Krebs des weißen Menschen weltweit, das Plattenepithelkarzinom und das maligne Melanom, auch bekannt als schwarzer Hautkrebs, genannt. Das Melanom gehört zu den bösartigsten Krebsarten des Menschen und hat in den letzten Jahren in hohem Maße insbesondere bei Jüngeren zugenommen. Es ist deshalb besonders bösartig, da es in kurzer Zeit über das Lymph- und Blutsystem streuen und Metastasen bilden kann. Wird es rechtzeitig erkannt, ist es praktisch vollständig heilbar! Verdächtige Hautpartien sollten unverzüglich einem Dermatologen vorgestellt werden. Mit Hilfe der Auflichtmikroskopie, erkennenden Computerprogrammen und Bildverarbeitung begutachtet und bewertet er die verdächtigen Pigmentmale.

Dies geschieht auch mit Hilfe der ABCDE-Regel:
A steht für Asymmetrie,
B für Begrenzung,
C für die Farbe,
D für Durchmesser und das
E für Erhabenheit und Entwicklung.

Ein gesunder Hautfleck oder Muttermal sollte symmetrisch oder gleichmäßig geformt sein, die Begrenzung scharf und regelmäßig und seine Farbe sollte auch im Vergleich zu anderen Flecken gleichmäßig sein. Der Durchmesser des Leberflecks sollte nicht mehr als 5 Millimeter betragen und sich nicht erhaben auf sonst flachem Grund neu gebildet haben. Verdächtig ist, wenn ein größeres Pigmentmal neu entsteht oder ein bestehendes sich zu verändern beginnt, beispielsweise nässt, juckt, blutet, druckempfindlich oder entzündet ist. Wichtig ist, dass meist erst eine Vielzahl von Kriterien den Verdacht auf mögliche Bösartigkeit erwecken. Die Früherkennung des malignen Melanoms ist deshalb bedeutsam, weil Melanome mit niedriger Tumoreindringtiefe eine gute Prognose haben. Vor diesem Hintergund sollten sich insbesondere Menschen mit besonderen Risikofaktoren (zahlreiche Muttermale, familiäre oder eigene Belastung, Immunsuppression, sonnenlichtempfindlicher Hauttyp und übermäßige UV-Belastung) öfter hautärztlich untersuchen lassen. Die Therapie des Melanoms besteht in frühen Stadien in der fachgerechten operativen Entfernung in Lokalanästhesie. In späteren Stadien ist die Immun- und Chemotherapie ein Option. Zur Vorbeugung gegen erbgutschädigende UV-Strahlung werden vernünftiger Umgang mit der Sonne, Lichtschutzpräparate, Lichtschutz durch Kleidung, aufmerksame Selbstuntersuchung und frühzeitige hautärztliche Untersuchungen empfohlen, dies insbesondere beim Vorliegen einer Vielzahl von Pigmentmalen und eigener oder familiärer Melanomvorgeschichte.

Früherkennung des Hautkrebs rettet Leben - retten Sie mit, Ihr Dr. med. Michael Ständer
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